Zecken und Ihr Hund
Krankheiten, die Ihr Hund durch Zecken bekommen kann
Zecken leben in Boden nähe, in Sträuchern und im Unterholz,
aber auch, was viele nicht wissen, an Wegrändern im hohen Gras und im Gebüsch
bis zu einer Höhe von 1,0 bis 1,3 m. Sie befallen die Säugetiere und auch den
Menschen und saugen ihr Blut. Eine Zecke muß im Laufe ihrer Entwicklung drei
Blutmahlzeiten einnehmen. Nach jeder ,,Blutmahlzeit" verläßt die Zecke
ihren Wirt (Mensch oder Tier). Durch Weiterentwicklung erreicht sie das nächste
Stadium. Nach jeder Reifungsphase, die Tage, Wochen oder sogar Monate dauern
kann, wird dann von der Zecke ein neuer Wirt gesucht. Hat sich eine
ausgewachsene Zecke voll- gesaugt, so läßt sie sich von ihrem letzten Wirt
fallen, zieht sich zurück und beginnt mit der Ablage von Hunderten von Eiern,
aus denen wieder Zecken-Larven schlüpfen. Der Blutreigen beginnt von neuem. Für
ihre Entwicklung benötigen die Zecken durchschnittliche Tagestemperaturen über
100C. In der freien Natur beginnt bei uns daher die Zeckenzeit im
Februar / März und endet im Oktober / November. April bis Juli gelten als
Zeiten höchster Aktivität.
Durch Körperwärme und Geruch finden Zecken ihren Wirt, lassen sich fallen und
suchen dann eine geeignete Körperstelle, wo sie sich festsetzten und ihre
Blutmahlzeit beginnen. Während der Mahlzeit sondern die Zecken Speichel, aber
auch aufgenommenes Blut in die Wunde ab und können so Krankheiten übertragen.
Um welche Krankheiten handelt es sich?
Borreliose
Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi
verursacht. Der Zeckenstich ist der Hauptübertragungsweg für den Erreger. Die
im Darm der Zecken lebenden Bakterien werden durch die Blutmahlzeit aktiviert,
so daß es 24 Stunden dauert, bis die Bakterien über den Einstichkanal in den
Wirt eindringen. Wird also die Zecke innerhalb dieser Zeit sachgemäß entfernt,
so liegt nur ein geringes Infektionsrisiko vor.
Das Verbreitungsgebiet der Borreliose entspricht dem der Zecken, die besonders
in Flußniederungen zu finden sind. Im Gegensatz zum Menschen treten bei unseren
Haustieren überwiegend allgemeine Krankheitserscheinungen auf, die leicht übersehen
werden. Es handelt sich z. B. um Fieber, Müdigkeit oder Leistungsabfall,
Bewegungsunlust, Lahmheiten, Abmagerung oder neurologische Ausfallerscheinungen.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Babesiose
Was kann Ihr Tierarzt tun?
Bei der Borreliose und bei der Babesiose kann ihr Tierarzt
eine spezifische Behandlung einleiten. Wichtig ist, daß Sie schon bei dem
geringsten Verdacht mit Ihrem Tier zum Tierarzt gehen. Denn es gilt: Je früher
die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.
Bei der FSME gibt es wie bei allen Viruserkrankungen keine
spezifische Therapie; in den meisten Fällen ist aber auch bei dieser
Krankheit eine Heilung möglich. Menschen in gefährdeten Gebieten können sich
vorsorglich impfen lassen. Erste Impfversuche beim Hund sind beschrieben; es
existiert aber noch kein für den Hund zugelassener Impfstoff.
Zecken gehören zur Ordnung Acaria und bilden die Femille Ixodidae.
Der Holzbock trägt den wissenschaftlichen Namen Ixodes ricinus.
Sollten Sie weitere Fragen
haben, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt!