Tollwut

Rabies  -  Lyssa  -   La Rage
Virus: Fam. Rhabdoviridae, Genus Lyssavirus
Zoonose

Die Tollwut ist eine seit langer Zeit bekannte Krankheit, die sowohl Säugetiere als auch Vögel befallen kann. Die erste Erwähnung im Codex Eshnunna wird vor Moses datiert. Darüber hinaus ist sie eine gefährliche Zoonose(Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen u. umgekehrt übertragen werden). Die Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier. Die Hauptinfektionsquelle sind wildlebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter Zeit wurde das Virus aber auch verschiedentlich bei Fledermäusen nachgewiesen. Deren epidemiologische Rolle ist jedoch ungeklärt.
Die Inkubationszeit (die Zeitspanne zwischen der Ansteckung u. dem Auftreten von Krankheitszeichen) variiert zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten. Dabei ist die Entfernung zwischen der Lokalisation der Infektionsstelle und dem Zentralennervensystem von entscheidender Bedeutung.In der Regel erfolgt die Infektion durch Biß, aber auch durch eine Wundinfektion. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bißverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden sofort in den Körper gelangt. Aus diesem Grund sollten Sie es auch unbedingt vermeiden zutrauliche Wildtiere oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit bloßen Händen zu berühren.

Üblicherweise wird der klinische Verlauf der Tollwut in drei Stadien eingeteilt: Prodromal-, Exzitations- und Paralyse-Stadium.
Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung, so werden scheue Tiere zutraulich. Im weiteren Verlauf kann es zu Erregungszuständen (Exzitationsstadium) kommen. Diese beiden Stadien sind auch durch Nervosität, Scheu, vermehrter Speichelfluß und Schluckbeschwerden bestimmt. In typischen Fällen kommt es auch zur Hydrophobie (Wasserscheue). Kurz vor dem Tod treten Lähmungen der Rumpf- und Skelettmuskulatur (Paralysestadium) auf. Der Tod tritt zumeist innerhalb einer Woche ein.

Da die Krankheitserscheinungen bei Tollwut sehr vielfältig sein können, muß dringend empfohlen werden, falls Sie selbst oder Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier hatten, unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt aufzusuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die eine sofortige Tötung angeordnet werden kann. Für Auslandsreisen ist zu beachten, daß die einzelnen Länder sogenannte Einreisebestimungen erlassen haben. In der Mehrzahl der Fälle wird die Einreise mir einem Hund nur dann erlaubt, wenn eine gültige Tollwutimpfung nachgewiesen werden kann (die Einreisebestimmung finden Sie ebenfalls auf unseren Seiten).

Nach der Infektion mit dem Tollwutvirus gelangt das Virus zentripetal in das ZNS und vermehrt sich dort in den neuronalen Zellen. Auf dendritischem Wege erfolgt eine zentrifugale Virusausbreitung mit Infektion der Speicheldrüsen. Am lebenden Tier kann die Diagnose "Tollwut" nicht sicher gestellt werden. Ein 100 %iger Nachweis läßt sich nur am toten Tier durchführen. Seuchenkranke Tiere müssen zum Abklären eines Tollwutverdachtes getötet und deren Gehirne untersucht werden. Ansteckungsverdächtige Tiere werden einer Quarantäne und Beobachtung unterworfen. Bei Tieren sind postinfektionelle Imfpungen generell untersagt. Für die Impfung von exponierten Meschen steht ein gut verträglicher Impfstoff zur Verfügung. Dieser ist auch nach einer Infektion bis zu etwa 7 Tagen nach der Ansteckung einsetzbar.

Die einzig wirksame Methode, Hunde gegen die Tollwut zu schützen, ist die konsequente Impfung.

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